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3. Pokalrunde: TV Cannstatt-Herren 1 besiegen Neuffener Favoritenschreck

Angeblich springt ein Pferd nur so hoch wie es muss. Im Pokal gegen das liganiedrigere Team aus Neuffen stand wieder die Frage im Raum: Favoritenschreck oder Abschuss? Also wie hoch muss man denn jetzt springen? Am Abend des 28.01.2019 war die Latte auf jeden Fall hoch gehängt, doch sie konnte erfolgreich überwunden werden.

Schon in der letzten Runde war klar, dass wir wieder ein Auswärtsspiel im Pokal haben werden. Sprich: Man muss sich unter der Woche abends durch den Feierabendverkehr quälen. Es war also nur die Frage: Wohin geht es und wie weit ist das weg? - Zur Auswahl standen SV 1845 Esslingen 2 (Be-Nord) und TB Neuffen (A1-Ost).
Beide Mannschaften kannte man bereits. Die Neuffener aus der vergangenen Saison und die Esslinger aus der aktuellen. Obwohl die Esslinger ligatechnisch höher sind, waren diese natürlich aufgrund der geringeren Anfahrt der favorisierte Gegner. Nichts desto trotz kam es anders und der TB Neuffen wurde zum Favoritenschreck der Esslinger.
Damit stand eine mehr als drei Mal so lange Anreise an. Also machten wir uns an einem Montagabend auf den Weg nach Neuffen. Ab in den Feierabendverkehr, gekonnt die gefühlt tausend Blitzer auf der B10 umfahren und immer weiter ins Schneechaos rein.

In der Halle angekommen wurden wir freundlich empfangen, so wie man die Neuffener noch aus der letzten Saison kannte. Dann hieß es: Schnell warm machen und einschlagen, falls es zum 5-Satzkrimi werden sollte, bräuchte man schließlich die volle Trainingszeit.

Wir starteten zwar mit der stärksten Aufstellung, da wir die Gegner nicht unterschätzen wollten - aber nach ein paar guten Aktionen unsererseits war plötzlich der Wurm drin.
War es der Körper nach einem anstrengenden Tag, der Kopf der unterbewusst doch meinte, dass man einen liganiedrigeren Gegner mit halber Kraft besiegen würde oder war es einfach der gute Gegner, weshalb nichts mehr so richtig klappte?
Aufschlag ins Netz, Annahme und Abwehr hinter sich an die Wand, das Zuspiel zwei Meter zu kurz und der Angriff direkt in den Block.
Wir wissen nicht woran es lag, aber die Punkteanzeige schien gegen uns gewesen zu sein. Ein Punkt nach dem anderen für den Gegner: Erst der Ausgleich und dann an uns vorbei. Durch gute Angriffe bauten die Neuffener ihre Führung zu einem 14:19 gegen uns aus.
Doch wer meinte, dass der Satz schon entschieden war, der irrte sich. Plötzlich kam die Konzentration und die Nervenstärke zurück und es lief wieder: Aufschlag und Punkt oder Abwehr-Zuspiel-Angriff und Punkt. So kennt man das doch und das 20:20 sah doch schon viel besser aus.
Am Ende wurde es dann nochmal spannend, weil jeder den Satz für sich entscheiden wollte. Doch wir blieben in der Spur und holten uns den ersten Satz mit 25:22.
Nach der Satzpause und mahnenden Worten des Trainers, nicht den gleichen Fehler erneut zu machen, sondern dieses Mal durch zu powern, ging es weiter.
Und dieses Mal machten wir es besser. Dieses Mal war der Block da wo er sein sollte, der Angriff im gegnerischen Feld statt dem Netz, die Annahme beim Zuspieler und das Zuspiel schön verteilt. Dadurch konnte eine dauerhafte Führung durch den Satz gehalten werden, am Anfang größer und am Ende … sagen wir spannender für alle. Nichts desto trotz gewannen wir auch den zweiten Satz (25:23).

Kommt jetzt das Ende oder der Anfang des Pokalkrimis? Gelingt dem Außenseiter noch die Überraschung?
Wir wechselten eine Mitte aus und starteten in den erhofften letzten Akt. Der erste Angriff des Gegners kam und Blockpunkt für uns. Wer meinte, wir hätten auf der Bank Notnägel, der wurde eines besseren belehrt. Zwei Punkte später: Angriff über die Mitte und wieder ein Punkt. Von wegen Auswechselspieler, Joker heißt sowas.
Mit dieser neuen Energie und schwindenden Kräften und Hoffnung beim Gegner kamen wir richtig gut in Fahrt. Am Ende stand mit 25:15 das beste Satzergebnis des Spiels zu Buche und wir lösten das Ticket für die 4. Runde des VLW Bezirkspokals-Ost.

Nach kurzem Verschnaufen spielten wir noch einen Trainingssatz gegeneinander, bevor wir uns auf die Heimreise machten. Wir sind gespannt wo es uns in der nächsten Runde hinverschlägt und freuen uns auf das nächste Pokalspiel.